Q1 2025 – Die zweite Saison hat begonnen.

Während im vergangenen Frühjahr anhaltende Niederschläge zu Verzögerungen bei der Versuchsdurchführung führten, da viele Flächen nicht befahrbar waren, zeigt sich das Frühjahr 2025 deutlich trockener. Unter guten Bedingungen konnten die Versuche auf den Betrieben Gut Rosenkrantz und Gut Quarnbek angelegt werden. Inzwischen wäre etwas Regen sogar wünschenswert.
Auf Gut Quarnbek begleiten wir in diesem Jahr einen Versuch im Rahmen des MUDNIRS-Projekts.

Modell- und Demonstrationsvorhaben: Einsatz von NIRS-Sensoren zur Quantifizierung der Nährstoffgehalte in flüssigen Wirtschaftsdüngern


Gemeinsam wurde mithilfe unseres QGIS-Plugins ein Versuch zur Düngung von Winterweizen mit flüssigem Gärrest geplant. Der Versuch umfasst sechs Prüfglieder:

  1. Konstante Ausbringung von 13 m³/ha flüssiger Gärreste
  2. Konstante Ausbringung von 13 m³/ha flüssiger Gärreste mit 1,5 l/ha Schwefelsäure
  3. Konstante Ausbringung von 13 m³/ha flüssiger Gärreste mit 3,0 l/ha Schwefelsäure
  4. Konstante Ausbringung von 75 kg/ha Gesamtstickstoff aus flüssigen Gärresten nach NIRS
  5. Konstante Ausbringung von 50 kg/ha Ammonium-Stickstoff aus flüssigen Gärresten nach NIRS
  6. Konstante Ausbringung von 50 kg/ha Ammonium-Stickstoff als geprillter Harnstoff mittels Zentrifugalstreuer

Der Versuch wurde am 4. März als randomisierte vollständige Blockanlage mit drei Wiederholungen je Prüfglied angelegt.

Abbildung 1: Versuchsplan am Standort Gut Quarnbek.

Die Ausbringung erfolgte mit Schleppschlauch auf 36 Meter Arbeitsbreite. Durch den Einsatz des John Deere HarvestLab 3000 NIRS-Sensors konnte die Ausbringmenge in Abhängigkeit vom Stickstoffgehalt geregelt und dokumentiert werden. Zur pH-Absenkung der Gärreste wurde das Syre-N-System von BIOCOVER A/S verwendet. Aufbauend auf dem Syre-N-System ermöglichte das e-missioN-System von BIOCOVER A/S, die Berechnung und Dokumentation der Ammoniakemissionen während der Wirtschaftsdüngerausbringung.

Abbildung 2: Applikation der flüssigen Gärreste am Versuchsstandort Gut Quarnbek.

Auch zur Ernte kommt NIRS-Sensorik am Mähdrescher zum Einsatz. Ziel ist es, die fünf Applikationsstrategien für flüssige Gärreste im Vergleich zur mineralischen Düngung hinsichtlich Ertrag, Proteingehalt und Stickstoffeffizienz zu bewerten.
Auf Gut Rosenkrantz führen wir den Versuch aus dem vergangenen Jahr weiter:

Wie wirkt sich die einmalige Düngung mit 12,5 kg/ha epsoPROFITOP (12% MgO, 35% SO3, 1% Cu, 5% Mn, 2% Zn) auf den Ertrag und die Biomasseentwicklung von Dinkel im ökologischen Anbau aus?

Der Versuch wurde erweitert und umfasst nun fünf vollständige Blocks. Zwei Blocks im Westen haben die Vorfrucht Dinkel, drei im Osten die Vorfrucht Ackerbohne. Auch hier erfolgte die Versuchsanlage mit Hilfe unseres QGIS-Plugins. Die Parzellen sind 24 Meter breit und orientieren sich an der Arbeitsbreite der Applikationstechnik.

Abbildung 3: Anlage des Versuches am 8. März 2025 auf Gut Rosenkranz.

Um die Wirkung der Düngung isoliert betrachten zu können, haben wir im vergangenen Jahr auch die nicht gedüngten Parzellen durchfahren, sodass wir einen gleichbleibenden Fahrspureffekt erhielten. In diesem Jahr wurde ein stärker praxisorientierter Ansatz gewählt und die nicht gedüngten Parzellen wurden nicht durchfahren, wie es unter Praxisbedingungen der Fall wäre. Der Versuch wurde mit der Applikation von 12,5 kg/ha epsoPROFITOP am 8. März angelegt. Der Dinkel befand sich zu diesem Zeitpunkt im BBCH-Stadium 24.

Abbildung 4: Versuchsplan am Standort Gut Rosenkrantz in der Saison 2025.

Auch bei der Entwicklung unserer QGIS-Plugins geht es weiter voran, so arbeiten wir derzeit daran Ordinary Kriging als Interpolationsmethode zu implementieren.
Wir sind gespannt auf den Verlauf der diesjährigen Versuche.

Sebastian Ramm, FuE-Zentrum FH Kiel GmbH

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Europäische Innovationspartnerschaft (EIP Agri)

Das Projekt „Chancen durch digitale Innovation in On Farm Research und Exaktversuchen“ wird durch die EU im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft (EIP Agri) und das Landesprogramm Ländlicher Raum des Landes Schleswig-Holstein (LPLR) gefördert. Ziel ist es, neue Problemlösungen anzuregen, die die Nachhaltigkeit und Effizienz in der Landwirtschaft steigern. Jedes Projekt wird durch eine Operationelle Gruppe (OG) gesteuert. Darin arbeiten Landwirte, Wissenschaftler, Berater, NGOs und Wirtschaftspartner gemeinsam. www.eip-agrar-sh.de